Invictus ist ein kurzes viktorianisches Gedicht von William Ernest Henley (1849-1903).
Bei Henley wurde im Alter von zwölf Jahren Knochentuberkolose diagnostiziert. Einige Jahre später amputierten seine Ärzte eines seiner Beine unterhalb des Knies. Als 1873 die operative Entfernung des anderen Beines vorgeschlagen wurde, wehrte sich Henley gegen diese Amputation.
Das Gedicht beschreibt Henleys Kampf gegen die Krankheit nach einer zweijährigen Rekonvaleszenzphase.
I N V I C T U S
Out of the night that covers me,Black as the pit from pole to pole,I thank whatever gods may beFor my unconquerable soul.
In the fell clutch of circumstanceI have not winced nor cried aloud.Under the bludgeonings of chanceMy head is bloody, but unbowed.
Beyond this place of wrath and tearsLooms but the horror of the shade,And yet the menace of the yearsFinds and shall find me unafraid.
It matters not how strait the gate,How charged with punishments the scroll,I am the master of my fate:I am the captain of my soul.
I N V I C T U S
Aus finstrer Nacht, die mich umragt, durch Dunkelheit mein’ Geist ich quäl.Ich dank, welch Gott es geben mag, dass unbezwung’n ist meine Seel.
Trotz Pein, die mir das Leben war, man sah kein Zucken, sah kein Toben. Des Schicksals Schläg in großer Schar. Mein Haupt voll Blut, doch stets erhob’n.
Jenseits dies Orts voll Zorn und Tränen, ragt auf der Alp der Schattenwelt.Stets finden mich der Welt Hyänen. Die Furcht an meinem Ich zerschellt.
Egal, wie schmal das Tor, wie groß, wieviel Bestrafung ich auch zähl.Ich bin der Meister meines Los’.Ich bin der Käpt’n meiner Seel.